Seit fünf Jahren arbeitet Tobias Dirkes als Rohrnetzmeister beim Wasserverband Bersenbrück. Er und seine Kollegen kümmern sich darum, dass im Altkreis, wann und wo immer es gebraucht wird, stets genügend Trinkwasser aus den Hähnen sprudelt.
„Ein vielseitiger Job“
Angefangen beim Wasserverband Bersenbrück hat der gelernte Gas-und Wasserinstallateur 2005 als Rohrnetzmonteur. Später folgte eine siebenmonatige Ausbildung zum Meister – und seit 2011 ist er unter anderem für die Planungsausführung bei der Sanierung und dem Ausbau des Rohrnetzes mit zuständig. „Mein Aufgabenbereich ist sehr vielseitig und der Job bleibt dadurch immer spannend“, beschreibt Tobias Dirkes die Vorzüge eines Berufes, bei dem es einen Teil der Herausforderungen am Schreibtisch und den anderen Teil draußen vor Ort zu erledigen gilt. „Für die grobe Planung ist bei uns der Ingenieur zuständig“, sagt Dirkes, „die unmittelbare Umsetzung auf den Baustellen übernimmt dann der Netzmeister.“ Derzeit betreut der 33-Jährige eine solche Baustelle am Burenstroaten zwischen Badbergen und Quakenbrück. Hinter rot-weiß-gestreiften Absperrbaken frisst sich die Baggerschaufel ins Erdreich.
Feingefühl gefragt
Was für den Außenstehenden nach einem tiefen Loch und jeder Menge Arbeit aussieht, hat für Netzmeister Dirkes System. „Wir sind schon seit einigen Jahren damit beschäftigt, immer wieder Abschnitte der großen Transportleitung zwischen Bersenbrück und Quakenbrück zu sanieren“, erklärt er. Die ursprünglichen Rohre stammen noch aus den 1970er-Jahren, bestehen aus PVC und haben einen Durchmesser von 25 Zentimeter. Die neuen sind aus Metallguss und 30 Zentimeter dick. „Dieser Abschnitt hier erfordert besonders viel Feingefühl von den Monteuren“, betont der gebürtige Bramscher und deutet auf den knapp eineinhalb Meter tiefen Graben neben der Straße hin, „denn hier treffen die beiden großen Leitungen aus Nortrup und Badbergen aufeinander.“ Und die müssen mit einem sogenannten Schieberkreuz verbunden werden. „Bei so wenig Spielraum kommt es da tatsächlich auf jeden Zentimeter an.“
„Die Anlieger rechtzeitig informieren“
Doch wenn eine Baustelle auf die nächste folgt, hier ein Rohr entfernt und da durch ein neues ersetzt wird – wie bekommt Tobias Dirkes es hin, dass den Quakenbrückern trotz der ständigen Sanierungsarbeiten nicht zwischendurch das Wasser ausgeht? „Zum einen: saubere Planung“, stellt der Meister fest. Mithilfe von Zonenschiebern, die wie riesige Wasserhähne funktionieren, können einzelne Leitungsabschnitte verschlossen und andere dafür geöffnet werden und die Versorgung übernehmen. Nur im Ausnahmefall komme es vor, dass ein Haushalt bis zu sechs Stunden ohne Trinkwasser auskommen müsse. „Besonders wichtig ist es dann natürlich, die Anlieger rechtzeitig darüber zu informieren“, betont Dirkes.
Wenn das Wasser mal nicht sprudelt…
Oft werde einem erst bewusst, wie wichtig Trinkwasser sei, wenn man für einige Zeit darauf verzichten müsse. „Und dann merke ich wiederum, wie wichtig die Arbeit ist, die wir vom Wasserverband machen“, stellt er zufrieden fest: „Wir sorgen dafür, dass die Menschen in der Region zuverlässig mit dem vielleicht wichtigsten Lebensmittel überhaupt versorgt werden.“
(Erschienen in: Bersenbrücker Kreisblatt, 22. März 2016)