Am liebsten essen sie: Spaghetti mit Tomatensauce. Oder: Pfannekuchen mit Apfelmus. Aber wenn Annegret Dresselhaus aus Fürstenau ihre Enkelkinder Maren (4 Jahre), Annika (7), Henning (3), Lena (8) und Jan (5) zum gemeinsamen Kochen einlädt, darf’s auch gerne mal die „Oma-Spezial-Gemüsesuppe: Einmal quer durch den Garten“ sein. Zumal, wenn sämtliche Zutaten nicht nur schön bunt – von Möhrenorange bis Zucchinigrün sind, sondern auch noch frisch und gesund aus dem hauseigenen Bauerngarten stammen. Leckerer geht’s wirklich nicht, sind sich die sechs Köche und Köchinnen schon im Vorfeld einig.
Gute Vorbereitung und jede Menge Spaß
Fünf Enkelkinder, eine Omi und ein Tisch voller Zutaten – eine echte Herausforderung, kombiniert mit jederMenge Spaß! Damit es nicht allzu wuselig in der gemütlichen kleinen Küche von Oma Annegret wird, hat die 66-Jährige wohlweislich schon einige Vorbereitungen getroffen: Das Gemüse ist bereits geerntet, abgewaschen und wartet schnittbereit auf seine weitere Zubereitung. Kaum hat die langjährige Pfarramtssekretärin die letzte Schneideunterlage auf der Tischfläche platziert, zwei scharfe Schälmesser für ihre beiden Großen und drei stumpfe Klingen für die drei Kleinen bereit gelegt, stürmt mit einem fröhlichen „Omaaaa!!!“ die hungrige Rasselbande auch schon ins Zimmer: Lena und Jan brauchen, wenn sie Oma Annegret und Opa Helmut besuchen wollen, bloß die Treppe vom Ober- ins Untergeschoss herunter zu laufen. Annika, Maren und Henning wohnen mit ihren Eltern auf der anderen Seite der Pferdekoppel. „Ich habe natürlich schon oft mit meinen Enkelkindern gebacken oder gekocht“, überlegt Annegret Dresselhaus, „aber mit allen fünf zusammen? Ich glaube, das gab es so vorher noch nicht.“
Eine echte kulinarische Premiere also! „Wir schneiden den … öh, öh… wie heißt das nochmal?“, kichern Lena und ihre Cousine Annika und schnappen sich die ersten Porreestangen. Schnipp, schnipp – schon bald haben sie die langen grünen Stauden in eine luftige Anhäufung aus filigranen Röllchen und Löckchen verwandelt. „Das hier riecht aber würzig Oma – was ist das?“ will Annika wissen und hält ihre Nase genießerisch über den Sellerie. Oma Annegret lächelt und erklärt, hilft hier ein wenig, greift dort unterstützend ein und flitzt zwischen Eckbank und Arbeitsfläche hin und her. „Meine Mutter Grete hat als Köchin im Kurhaus von Bad Pyrmont gearbeitet“, erzählt sie, während sie Jan, Maren und Henning die Zutaten für die Nachspeise anreicht: Joghurt, Quark, Milch und Zucker, Bananen und Blaubeeren. „Meine Schwester Rita und ich mussten als Kinder am Sonntag immer das Mittagessen zubereiten – so haben wir das Kochen, oft auch einfach durch Ausprobieren, gelernt.“ Wahrscheinlich, schmunzelt sie, sei schon damals, der Grundstein für die „Einmal quer durch den Garten“-Rezeptur gelegt worden.
Damit die Nachspeise nicht zum Hauptgericht wird
„Oma – da läuft mir jetzt aber das Wasser im Munde zusammen“, jammert Henning mit sehnsüchtigem Blick auf die cremige Nachspeise, die er, Jan und Maren soeben mit leichter Hand gezaubert haben. Und weil auch Annika und Lena Porree, Möhren, Sellerie, Zucchini und Kartoffeln längst suppenfertig zerlegt haben, verkündet Oma Annegret gut gelaunt für alle eine wohlverdiente Pause – und reicht ihren fünf Küchenhelfern die Probierlöffelchen an. Denn, das weiß doch jedes Enkelkind: Wer tüchtig mithilft, der darf natürlich auch anständig mitnaschen! Damit die Nachspeise dann aber doch nicht zur Hauptspeise wird, dirigiert Oma Annegret die emsige Schar Richtung Herd. Auf dem steht bereits ein großer Topf mit angebratenem Hackfleisch. Jetzt noch das Gemüse dazu, das Ganze mit Hühnerbrühe auffüllen, gut umrühren – und dann heißt es: abwarten.
Platz im Bauch schaffen
Abwarten, sind sich Jan und Maren, Lena, Henning und Annika einig, kann man am besten draußen – auf dem Fahrrad. Oma Annegret sieht ihren Enkeln amüsiert hinterher: „Na, dann ist nachher jedenfalls wieder Platz für die Gemüsesuppe“, sagt sie und streut schnell noch ein paar Schokostreusel über den restlichen Früchtequark. Denn, das weiß doch jede Großmutter: Wer seine Enkelkinder so liebevoll anleitet, der darf sie anschließend natürlich auch richtig verwöhnen!
Das Rezept:
Zutaten: 500 g Gehacktes, Kartoffeln, Porree, Kohlrabi, Möhren, Sellerie, Zucchini, Zwiebeln, Petersilie,Selleriegrün.
Zubereitung: Das Gemüse putzen und in kleine Stücke schneiden. Das Hackfleisch anbraten, und dann das Gemüse (außer die Kartoffeln) zu dem angebratenen Hackfleisch geben und kurze Zeit andünsten. Jetzt die kleingeschnittenen Kartoffeln dazugeben und mit Gemüsebrühe oder Fleischbrühe auffüllen. Etwas Salz und Pfeffer dazugeben. Etwa eine halbe Stunde kochen lassen. Wenn das Gemüse gar ist, etwas kleinstampfen, damit der Eintopf sämig wird. Zum Schluss die gehackten Kräuter dazugeben. Guten Appetit!
(Erschienen in: Bersenbrücker Kreisblatt, 08.10. 2015)